Die lange Geschichte der Alpen mit ihren geomorphologischen Prozessen hat die Berge des Gran Paradiso geformt, und dabei zwei sehr unterschiedliche Gelände erschafft: der piemontesische Hang ist granitisch und deswegen fürs Bergsteigen und Klettern besonders geeignet; der aostanische Hang, wo sich besonders das Eisklettern etabliert hat, ist aus brüchigeren Felsen gebildet.

 

Im Valle Orco auf piemontesischem Boden öffnen sich einige steile und tiefe Seitentäler, die ins Herzen des Parks eindringen. Diese Seite des Parks wird durch den sogenannten Augengneis gekennzeichnet, einen typischen, von Kletterern geschätzten Fels des Gran Paradiso. Deswegen befinden sich die meisten begehrten Felswände am an Rissen, Ecken und Platten reichen piemontesischen Hang des Parks, bereits im Gebiet von Sparone und insbesondere zwischen Noasca und Ceresole Reale. Die Ribordone-, Piantonetto-, Noaschetta- und Roc-Täler sind beliebte Ziele; weiter oben befindet sich Cima di Courmaon oberhalb Ceresole, die schöne Besteigungsmöglichkeiten zentral oberhalb des Tales bietet, und dann sogar noch höher, zwischen dem Ciarforon, den Becchi della Tribolazione und sogar der Gran Paradiso-Spitze.

 

Das vom Massentourismus entfernte Valle Soana bietet die Klettergärten von Piamprato und insbesondere das Vallone (Seitental) di Forzo an, wo die Anciesiueu-Spitze oberhalb Stille und Farben einer großzügigen und unverdorbenen Natur sich imposant abhebt.

 

Am valdostanischen Hang ist Felsklettern weniger geübt, bietet doch Ziele in Pont im Valsavarenche und in einigen Gebieten außerhalb der Parkgrenze im Valle di Rhêmes. Was aber den valdostanischen Hang kennzeichnet, dessen enge und nordwärts gerichtete Täler im Winter wunderbares Eis auslegen, sind die Eisfälle, die von November bis März insbesondere im Valle di Cogne mit eisigen und glitzernden Wänden ein beliebtes Ziel für Begeisterte dieser herausfordernden Sportart werden.

 

Zwischen Eis und Felsen lebt, überlebt, wird geboren und stirbt das Wild, und in jeder Jahreszeit schreitet der Lebenszyklus unter tausend Schwierigkeiten fortwährend vorwärts. Keine anderen Schwierigkeiten hinzufügen ist wichtiger denn je: Entdecken Sie, wie man nachhaltig klettert.