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NATIONALPARK GRAN PARADISO
Eine Welt zum Entdecken
Die Entstehung des Nationalparks Gran Paradiso stammt aus dem Jahre 1922. Der italienische Staat gründete den Nationalpark, indem er die Schenkung des königlichen Jagdreviers von Viktor Emmanuel III annahm, und er vertraute die Verwaltung dieses Gebietes einer königlichen Kommission an. Die Schaffung des Schutzgebietes ist eng mit der Erhaltung des Parksymboltieres verbunden, des Alpensteinbocks, deren nur 416 Exemplare auf der ganzen Welt, alle im Parkgebiet, nach den Raubzügen des Zweiten Weltkriegs überlebten.
Vor allem dank den Parkwächtern rettete sich der Steinbock vor dem Aussterben und er zählt nun im geschützten Bereich fast 3.000 Exemplare. Die Parkwächter verfügen über ein tiefes Wissen über das Gebiet, die Tiere und die Parkumwelt und sie üben einen wirklich einzigartigen Dienst aus, da sie das Land von morgens bis abends überwachen.
93 Jahre nach der Entstehung ist der Nationalpark Gran Paradiso einer der bekanntesten in Italien und in der Welt und trägt zur Erhaltung der Biodiversität eines der größten italienischen Schutzgebiete bei. Dank eines außergewöhnlichen Naturerbes, des guten Zustands der Ökosysteme, der Integration mit Tourismus und Landwirtschaft (heutzutage wird der Park jedes Jahr von mehr als einer Million Touristen besucht) und seiner Rolle von grenzübergreifendem Schutzgebiet zusammen mit dem Parc National de la Vanoise und dem Naturpark des Mont Avic, erhielt der Park im Jahr 2007 das europäische Diplom für geschützte Gebiete, eine angesehene Auszeichnung des Europarates. Darüber hinaus wurde er im Jahre 2014 als einziger italienischer Park in die IUCN Green Listaufgenommen, die grüne Liste von 23 Parks rund um die Welt, die von der Weltnaturschutzunion wegen deren Rolle bei der Erhaltung und Verwaltung von Schutzgebieten ausgewählt wurden.
Der Park umfasst eine Fläche von 71.044 Hektar in den Regionen Piemont und Aosta-Tal. Er erstreckt sich über fünf Täler, die buchstäblich das Gran Paradiso-Massiv umarmen. Das Gebiet liegt 48% im Piemont und 52% im Aosta-Tal und wird von sehr unterschiedlichen Landschaften auf einem weit ausgedehnten Höhenbereich gekennzeichnet, der Laubwäldern ermöglicht, in tieferen Lagen auf der Talsohle zu gedeihen, die an Höhe gewinnend von Nadelwäldern ersetzt werden, bis zu den Alpengletschern, die ihren Höhepunkt mit den 4061 Metern des Gran Paradiso erreichen.
Neben dem Schutz und der Erhaltung des Gebietes befasst sich der Park auch mit der wissenschaftlichen Forschung. Es wird Forschung über die Tierwelt und die Pflanzenwelt im Park durchgeführt. Die Überwachung der Wildtiere (auch durch Tierzählungen) und der Biodiversität und die anderen Tätigkeiten werden engmaschig auf dem gesamten Gebiet in Zusammenarbeit mit den Parkwächtern und mit mehreren Universitäten und Forschungsanstalten wie CNR durchgeführt.
Um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Bevölkerung des Parks zu gewährleisten, fördert die Parkverwaltung die Erprobung von Methoden der Landbewirtschaftung, die geeignet sind, eine nachhaltige Integration zwischen Mensch und Natur zu erzielen und die natürlichen Schätze zu bewahren. Es ist eine nachhaltige Entwicklung, die der Park fördert, indem er neue umweltverträgliche Wirschaftsätigkeiten unterstützt und die traditionellen kulturellen Werte in der Land- und Forstwirtschaft, im Kunsthandwerk und in der örtlichen Architektur bewahrt.